Iso 2000 | 600mm | f6,3 | 1/1250 Sek.
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Jeder kennt sie, unsere häufigste heimische Entenart - die Stockente. Der grün schillernde Kopf des Männchens und das braun gefleckte Federkleid des Weibchens prägen das Bild vieler Parks und Teiche, wo die Stockente mit ihrem vertrauten Quaken und dem gemütlichem Dahingleiten im Wasser ein wohlbekannter Anblick ist. Da sie als weit verbreitetster Wasservogel Deutschlands auch in städtischeren Umgebungen anzutreffen und weniger scheu als die meisten anderen Vogelarten ist, hat sich bestimmt jeder und jede schonmal im Frühling an den flauschigen Küken erfreut, die zusammen mit ihrer Mutter das Gewässer und das Leben erkunden. Dieses kleine, etwa 2 Wochen alte Küken, habe ich allerdings weit abseits der Stadt fotografieren dürfen. Etwa eine halbe Stunde mit dem Rad außerhalb von Münster befindet sich ein altes, versteckt gelegenes Bauernhaus, welches von einem verwilderten Wassergraben umgeben wird. Der perfekte Ort also zum aufwachsen für die kleinen Stockentenküken.
Adulte Stockente in Meck-Pomm.
So machte ich mich eines Morgens im Mai auf, um in den den Feldern rund um Münster nach Vögeln im Raps zu suchen (Das Ergebnis könnt ihr nächsten Monat sehen). Auf der Suche nach einem geeigneten Rapsfeld kam ich auch an dem besagten Bauernhaus vorbei, wo mir direkt die vielen kleinen Küken im Wasser auffielen. Ganz lebendig und ganz und gar nicht ihrer Mutter oder ihren Muttern folgend, flitzten mindesten 15 Küken durch den Graben, erkundeten voller Staunen alles was das Leben so zu bieten hat und ließen sich auch von mir, der sich am Rand des Grabens zum fotografieren hingelegt hatte, nicht irritieren. So verbachte ich statt in den Feldern etwa eine halbe Stunde am Wasser, wo ich die Kleinen beobachten konnte und zudem über uns ein Vielzahl an Staren mit ihrer Brut in den Nischen des alten Hauses beschäftigt war. Es dauert auch nicht mehr lange, dann werden auch dieses Jahr wieder die ersten Stockentenküken ihre ersten Gewässer, ob nun Stadtteich, Wassergraben oder Kanal, erobern und so für eine kleine Freude bei vielen Menschen sorgen.
Die Stockente - Übersehene Schönheit?
Grafikquelle: NABU Deutschland
Wir sehen sie vermutlich alle sehr regelmäßig, je nachdem, wie oft wir in Parks oder in der Nähe von Gewässern unterwegs sind. Dabei vergisst man schnell, wie schön und bunt diese Vögel doch eigentlich sind- zumindest geht es mir so. Auffälliger ist das Männchen mit seinem smaragdgrünen Kopf, dem weißen Halsring, der braunen Brust und dem gelb schillernden Schnabel im Kontrast zu seinem grau-weißen Gefieder. Aber auch das Weibchen mit seinem harmonisch gemusterten, braun-beigen Gefieder, das gleichzeitig Eleganz und Tarnfähigkeit zu vereinen scheint, ist toll anzuschauen. Beide Geschlechter haben dabei einen blauen "Spiegel", ein auffällig gefärbtes Feld in den Flügelfedern. Bereits im Sommer beginnt bei vielen Stockenten schon die Mauser, also ein Federkleidwechsel vom Sommer- hin zum Schlichtkleid. Ab dann sind Männchen und Weibchen kaum noch zu unterscheiden- außer am Schnabel, der bei den Männchen immer noch ein bisschen gelblicher als beim Weibchen wirkt. Mit ihrem Schnabel reibt die Stockente übrigens beim Putzen eine Fettschicht auf ihr Gefieder, damit die Federn wasserabweisend werden, was von Vorteil beim tauchen oder fliegen ist.
Die Stockente gehört mit ca. 60cm und einem Gewicht von bis zu 1,5kg zu unseren größeren Entenarten und ist in Deutschland nicht gefährdet, was sie vor allem ihrer Anpassungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit gegenüber ihren Standorten zu verdanken hat. Nahezu jedes Gewässer kann für sie zum Lebensraum werden und auch an den Menschen hat sie sich in vielen Teilen gewöhnt, so dass dieser Standvogel das ganze Jahr über problemlos beobachtet werden kann.
Ein Erpel entspannt auf einem kleinen Waldteich
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